Jugendliche spielt Gitarre, begleitend zum integrativen Kinderchor, Auftritt beim Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
01.03.2017

Gut gemacht!

Robert Wagner, 2017

Ein SonTakte-Konzert in der Musikschule Fürth: Das neue Stück der Band steuert dem Ende zu, ... der letzte Schlag - zeitgleich auf Becken und Snare - und der Schlagzeuger ruft seine Freude begeistert und laut her- aus: „Ja, ich kann ?s!“ Das war so bei der Probe am Nachmittag noch nicht absehbar gewesen. Irgendwie wollte der Song nicht klingen, irgendetwas sperrte sich. Der Groove eierte vor sich hin, die Beiträge der einzelnen Musiker der Band „matschten“ ineinander und ein undifferenzierter Klangbrei waberte aus den Boxen. „So wird das nichts!“, war man sich einig. Und wie so oft baute die Band den gewünschten Sound, gründend auf einem gemeinsamen Tempo und einer gemeinsamen Klangvorstellung, noch einmal neu auf. Jeder Musiker sollte so spielen, dass er seinen Beitrag und die Beiträge der Mitmusiker hören konnte. Wer gibt wann den Ton an und muss in den Vordergrund, wer hat wann dienende Funktion? „Spiel weniger, gib Deinen Kollegen Raum!“ „Hey, das ist Dein Solo, es war klasse, spiel so, dass man es hört!“ „Wer ist Dein Partner? Mit wem klingst Du zusammen und wo musst Du Dich unterscheiden?“ 

Am Konzertabend applaudierte das Publikum und die Eltern und Freunde lobten die Musiker und freuten sich mit ihnen: „Gut gemacht! Toll ge- spielt!“ Auch wir, die Lehrkräfte der Musiker, teilten die Begeisterung über die Leistung der Band. Vor allem aber freuten wir uns über den spontanen Ausruf des Schlagzeugers: „Ja, ich kann’s!“ Ohne damit die Bedeutung jeder Fremdbestätigung für weiteres Lernen und Handeln zu schmälern, ist es vor allem die Selbstbestätigung, fußend auf der Erfahrung, etwas „gut gemacht“ zu haben, die den pädagogisch so wichtigen Lernwillen, also die Kraft, lernen zu wollen, unterstützt und so auch der Qualität einen Weg bereitet. (...) 

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