Jugendliche spielt Gitarre, begleitend zum integrativen Kinderchor, Auftritt beim Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
01.03.2020

Berufung Musiker*in - Möglichkeitsraum Musikschule

Robert Wagner, 2020

Die Musikgeschichte kennt viele Beispiele von Menschen, deren Neigung hin zur Musik so stark war, dass sie ihrem inneren Ruf folgten und gegen alle Widerstände sich der Musik verschrieben. Sie spürten eine Berufung, der sie nicht ausweichen konnten. Um sie herum tobte der 30-jährige Krieg oder wütete die Pest, sie lebten „von der Hand in den Mund“, steckten das Unverständnis ihrer Mitmenschen weg und arbeiteten rastlos für die Kunst. 

Um diese Menschen soll es in den nachfolgenden Ausführungen NICHT gehen. Weniger auch um die ca. 1 bis 2 % der Musikschüler*innen, die aus ihrer Leidenschaft einen Beruf machen, von Kindesbeinen an mit viel Ausdauer und Disziplin üben, um eine Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule zu bestehen, um danach, nach der bestandenen Abschlussprüfung, ins Orchester zu gehen, Solist*in oder Komponist*in zu werden. 
Vielmehr soll es darum gehen, welches Selbstverständnis dem Angebot an Musikschulen zugrunde liegt und welche Gelingensbedingungen gegeben sein müssen, um möglichst viele Menschen – alte und junge – zu ermutigen, selbst musikalisch aktiv zu werden und Musizieren als Bereicherung zu erfahren.

Musizieren, vor allem gemeinsames Musizieren, gibt dem Menschen viel: Er kann Gefühle ausdrücken und diese mit anderen teilen, er harmonisiert sein Tun mit sich selbst und mit anderen, er erfährt Selbstwirksamkeit und sein Tun als richtig. Er muss nicht „1. Geige“ spielen, um ein Werk vollständig genießen zu können. Musikschulen sind Möglichkeitsräume, in denen vieles möglich ist, aber nichts von selbst passiert. 

Viele unserer Schüler*innen kommen seit Jahren mehrmals in der Woche in „ihre“ Musikschule. Sie investieren ihre Freizeit und setzen sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften und Mitmusiker*innen – ihren Möglichkeiten entsprechend – individuelle Ziele. 

Sie wollen etwas können und wollen ihr Können zeigen. WARUM? Weil Können Spaß macht UND Sinn stiftet!

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